Studium Sozialpädagogik – Spagat zwischen Theorie und Praxis?
In der Sozialen Arbeit – Oberbegriff für Sozialpädagogik und Sozialarbeit – stehen die Unterstützung von Menschen in schwierigen sozialen Krisen- und Notsituationen, die Suche nach geeigneten Lösungsansätzen für eine selbstständige Alltagsbewältigung sowie der Abbau gesellschaftlicher Barrieren besonders im Fokus.
Sozialpädagogen und Sozialarbeiter sind längst nicht mehr nur Berater, sondern agieren fallbezogen als Vermittler und Mediatoren zwischen Jugendlichen und Jugendämtern, Krankenhaus und Krankenkassen oder Geschäftsführung und Mitarbeitern. Sie arbeiten „am Mann“ und sind die Manager in Notsituationen: Sie helfen Arbeitssuchenden beim Umgang mit Behörden, Schuldnern bei Verhandlungen mit der Bank oder Migranten bei der Wohnungssuche. Sie bewegen sich mit ihrem Tätigkeitsfeld innerhalb bestehender gesellschaftlicher Strukturen und stoßen auch an Grenzen, die es zu verschieben gilt.
Diese Aufgabenvielfalt erfordert nicht nur fachübergreifende Handlungskompetenzen an den Schnittstellen von sozialen und individuellen Problemen, öffentlichen Verwaltungen und des Sozialen Dienstes, der Sozialwirtschaft sowie hilfesteuernden Prozessen, sondern schließt neben nieder- und hochschwelligen Angeboten auch den Anspruch an zielgerichtete Evaluation, Sozialraumplanung, prozessförderndes Qualitätsmanagement und Supervision mit ein.
Sozialpädagogik – Eignung oder Irrtum?
Eine berufliche Tätigkeit insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe oder der Kranken- und Behindertenhilfe ist eine besondere Herausforderung. Für die tägliche Arbeit mit meist problembeladenen Menschen sind neben dem fachlichen Know–how ein offener Umgang, eine professionelle Haltung, Selbstbewusstsein, Unvoreingenommenheit, Zuverlässigkeit, Einfühlungsvermögen, Diskretion, Lebenserfahrung und psychische Robustheit wichtige Grundvoraussetzungen. Außerdem erfordert eine zielführende soziale Arbeit eine gehörige Portion Geduld, ein ausgeprägtes Netzwerkdenken und Visionen.
Inhalte des Studiums Sozialpädagogik
Im Studium Soziale Arbeit erwerben Sie grundlegende Kenntnisse zur Geschichte der Sozialarbeit, aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen, der Sozialpolitik und des Sozialmanagements. Sie lernen, mit welchen Methoden Sie die soziale Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen bewältigen und welche Querverbindungen insbesondere zu Rehabilitation, Bildung und Inklusion bestehen. Darüber hinaus spielen soziale, kommunikative und managementbezogene Kompetenzen sowie praktische Ausbildungsbausteine im Studium eine entscheidende Rolle.
Sozialpädagogik studieren – aber wo?
Eine Reihe von Hochschulen bietet Bachelor und Master Studiengänge Sozialpädagogik / Soziale Arbeit mit hohem Praxisbezug im Präsenz- oder Fernstudium – wie etwa berufsbegleitend beim Hochschulverbund basa online – an.
Sie können auch angrenzende Themengebiete wie Sozialpädagogik und Management, Heilpädagogik, Erwachsenenbildung, Sonderpädagogik, Gerontologie, Kindheitspädagogik oder Soziale Sicherung, Inklusion und Verwaltung studieren.
Perspektiven nach dem Studium Sozialpädagogik / Soziale Arbeit
Absolventen des Studiengangs Sozialpädagogik / Soziale Arbeit sind etwa in Beratungsstellen (z. B. Schuldner-, Drogen– oder Elternberatungen), öffentlichen Einrichtungen wie Jugendklubs, Jugendverbänden, Non–Profit-Organisationen oder religiösen Einrichtungen, aber auch Verwaltungen, Schulen, Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Betreuungsstätten tätig. Berufliche Perspektiven finden Sie auch in der Erwachsenenbildung (Volkshochschulen, Bildungseinrichtungen), in Jugendfreizeitstätten oder innerhalb von Unternehmen für die Verbesserung der internen Kommunikation, der Mitarbeitermotivierung oder des Konfliktmanagements.
Verknüpfen Sie Ihre persönlichen Interessen mit Ihren beruflichen Zielen und informieren Sie sich rechtzeitig über ein Studium im Bereich der Sozialen Arbeit!
Tags:Inhalte, Sozialpädagogik, studieren, Studium Sozialpädagogik, Theorie und Praxis