Berufliche Perspektiven
Ein Fernstudium Sozialpädagogik / Soziale Arbeit – Sozialwesen
fordert Ihre ganze Persönlichkeit und fördert Ihre beruflichen Zukunftsaussichten
Die Vielzahl der zu lösenden Probleme in der Sozialen Arbeit erfordert eine äquivalent dem Bedarf angepasste Personalausstattung in allen Tätigkeitsfeldern. Dennoch hat eine entweder gänzlich fehlende oder ungenügende Finanzausstattung in den verschiedensten sozialen Bereichen zur Folge, dass die Zahl der bezahlten Arbeitsplätze in vielen Regionen Deutschlands begrenzt und bereits seit Jahren eine stagnierend hohe Arbeitslosigkeit zu registrieren ist.
Ein Grund dafür ist, dass viele Sozialarbeiter und Sozialpädagogen entweder nur teilzeitbeschäftigt sind oder Personalstellen lediglich befristet ausgeschrieben werden, weil sie im Rahmen von sozialen Projekten meist durch den Staat gefördert werden. Ein Bespiel dafür sind die kommunalen Jugendförderpläne, die für einen festvertraglich gelegten Zeitraum mit Personal- und Sachkosten finanziell ausgestattet und anschließend ausgewertet, evaluiert und wiederum befristet fortgeschrieben werden.
Darüber hinaus konkurrieren ähnliche Ausbildungsprofile und Berufsrichtungen um die gleichen Arbeitsmarktsegmente. Davon betroffen sind die Kinder- und Jugendhilfe ebenso wie die Unterstützung für Behinderte, sozial Benachteiligte, Schulpädagogen oder das Gesundheitswesen.
Ähnliche Tendenzen sind im Bereich der lebensberatenden Hilfen im karitativen und kirchlichen Bereich, der Schulsozialarbeit, der betrieblichen Sozialarbeit in Privatunternehmen, aber auch bei Non-Profit-Organisationen oder im Social Management festzustellen.
Für Berufsanfänger oder Umsteiger mit hoher Motivation, die Welt einzureißen und einer großen Portion Idealismus ist es natürlich frustrierend, wenn nach dem Abschluss eines Fernstudiums Sozialpädagogik / Soziale Arbeit oder eines Fernlehrgangs mit sozialpädagogischen Inhalten die berufliche Entwicklung sofort ins Stocken gerät.
TIPP! Lesen Sie dazu auch unseren Blog-Beitrag Studium Sozialpädagogik-Spagat zwischen Theorie und Praxis, der die theoretische Anforderungen in Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit und deren Umsetzung in der täglichen Praxis beleuchet.
Fachwissen zu sozialen Problemlagen und soziale Kompetenzen (Soft Skills) sind Grundlagen für Ihren Berufserfolg
Positiver sind die beruflichen Aussichten für Sozialpädagogen in Berufsfeldern, in denen Leitungskompetenz, Rechtsberatung, pädagogische und psychologische Fähigkeiten, Organisationstalent und ein umfangreiches Wissen zu sozialen Fragen gefordert sind. Mögliche Tätigkeitsbereiche können hier beispielsweise Schuldnerberatungen, Drogenberatungen, Gesundheitseinrichtungen, auch Ausländer-, Behinderten- und Gleichstellungsbeauftragte, Führungspositionen in Heimleitungen von Pflegeheimen, Tagesstätten, Langzeitwohngemeinschaften, Qualitätsmanagement oder die Leitung von Kindergärten sein.
Mit dem Fachkräftegebot werden zudem hohe persönliche und berufliche Anforderungen insbesondere an die Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendhilfe gestellt.
Durch den ab 1. August 2013 bestehenden Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr in einer Kindertagesstätte oder durch eine Tagesmutter ergeben sich insbesondere für Erzieher und Tagesmütter zukünftig deutlich höhere Bedarfe in der Kindertagespflege und damit ausgezeichnete Perspektiven.
Soziale und sozialpädagogische Herausforderungen durch Inklusion
Der Bedarf an unterstützenden Angeboten und Hilfestellungen für Menschen, die ihr Leben nicht allein beherrschen, wird in den nächsten Jahren auch auf Grund der sozialen und gesellschaftlichen Probleme weiter steigen.
Aktuelles Thema ist gegenwärtig die Inklusion, die die Einbindung aller Menschen in die Gesellschaft unabhängig von ihren Einschränkungen (z. B. körperliche und geistige Behinderungen), Fähigkeiten oder Einstellungen fordert und die seit 2009 durch die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland als Menschenrecht eingeführt wurde.
Inklusion ist aber nicht nur auf Menschen mit Behinderungen beschränkt, sondern ist für alle von Bedeutung, die nicht gleichberechtigt etwa aufgrund ihres Alters, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Hautfarbe, Herkunft oder ihrer Geschlechtsidentität an allen Bereichen der Gesellschaft teilhaben können.
Als „Folge“ der Inklusion leiten sich gleichfalls für Sozialpädagogen und Sozialarbeiter, aber auch für Psychologen und Heilpädagogen etwa durch die integrative Beschulung durch die Zusammenführung der Schulformen oder generationsübergreifende Wohnprojekte für Menschen mit oder ohne Behinderungen interessante, unter Umständen bisher unbekannte Herausforderungen ab. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, Betroffene und Nichtbetroffene, kann Inklusion heute und zukünftig gelingen.
Unternehmenserfolg hängt nicht vom Technologievorteil, sondern von motivierten und leistungsbereiten Mitarbeitern ab
Bedarfe für unterstützende Leistungen zur Bewältigung der Lebensanforderungen bestehen nicht nur für Menschen, die sich am Rand unserer Gesellschaft bewegen oder dorthin gestellt werden.
Auf einer freilich ganz anderen Ebene, aber ebenso präsent, sind heute die hohen Ansprüche zu erfüllen, die an wirtschaftliche Unternehmen im Kampf um Marktanteile und Gewinnoptimierung gestellt werden. Firmen stehen zunehmend unter Druck, mit einer qualifizierten Mitarbeiterführung sowie zielführender Kommunikation und professionellem Personalmanagement den wirtschaftlichen Vorteil zu erreichen, der durch den Technologievorsprung allein nicht mehr möglich scheint. Für die Bewältigung dieser Herausforderungen werden Führungskräfte gebraucht, die nicht nur über ein hohes fachlich – unternehmerisches Wissen verfügen, sondern auch ihre Mitarbeiter pädagogisch zielgerichtet führen können und so in den Unternehmenserfolg motivierend einbeziehen.
Zudem können durch den Einsatz hochqualifizierter Supervisoren aktuelle berufliche Handlungsabläufe oder persönliche Einstellungen reflektiert werden, um zu einem lösungsorientierten Blick auf bestehende Problemfelder zu gelangen, unternehmerische Ziele klar zu formulieren, dafür notwendige Maßnahmen einzuleiten oder auch Teams gezielt zu stärken.
Aktuell notwendige Maßnahmen in der Aus- und Weiterbildung der Belegschaft, Auszubildender oder einzelner Mitarbeiter ergreifen qualifizierte Aus- und Weiterbildungspädagogen.
All dies sind Bereiche, die aus unserer Sicht bei einer weiten Auslegung der sozialpädagogischen Grenzen durchaus Ansatzpunkte in der Sozialen Arbeit bieten.
Praktika und Schnuppern in äquivalenten Tätigkeitsfeldern schaffen eine positive Grundstimmung
Lassen Sie sich von aller Schwarzmalerei in puncto Arbeitsmarkt nicht entmutigen: Werfen Sie Ihre optimistische Grundhaltung in die Waagschale und schauen unbedingt über den Tellerrand hinaus!
Falls es mit der von Ihnen gewünschten beruflichen Entwicklung nicht sofort klappt, sollten Sie sich vorerst in ähnlichen oder benachbarten Einsatzfeldern orientieren. Praktika, auch bereits vor oder während Ihrer berufsbegleitenden Weiterbildung, können helfen, insbesondere die Trägervielfalt und die breit gefächerten Einsatzmöglichkeiten kennenzulernen!
Einsatzstätten für Praktika sind beispielsweise Kindertagesstätten, Schulhorte, Jugendklubs, Seniorenheime oder betreute Wohngruppen. Zudem können Sie sich als Betreuer bei Ferienfreizeiten (z. B. als Jugendleiter oder Outdoorcoach), in der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe, als Pate für Flüchtlinge und Migranten oder in der Altenpflege engagieren. Weitere Einsatzmöglichkeiten finden Sie u. a. bei Freiwilligen- oder Ehrenamtsagenturen, in kommunalen Verwaltungen oder direkt bei Vereinen, Verbänden, Organisationen oder freien Trägern.
Das „Schnuppern“ in verschiedensten sozialen Tätigkeitsfeldern hat neben dem Kennenlern-Faktor einen weiteren Vorteil: Sie lernen einzuschätzen, welches Einsatzgebiet Ihnen am meisten liegt und was für Sie gegebenenfalls überhaupt nicht in Frage kommt. Mit diesem Wissen können Sie noch zielstrebiger an Ihrer beruflichen Zukunftsplanung arbeiten!
Erhöhen Sie durch Zusatzqualifikationen Ihre beruflichen Chancen
Ziehen Sie neben möglichst vielen persönlichen Einblicken in soziale Berufsfelder auch in Betracht, bereits vor, während oder im Anschluss an Ihr Studium bestimmte Zusatzqualifikationen zu erwerben. Kenntnisse beispielsweise in der Freizeitpädagogik, der Erlebnis- oder Umweltpädagogik sowie die Ausbildung für den Erhalt der Jugendleitercard oder einer Übungsleiterlizenz können Ihnen für Ihren beruflichen Fortgang sehr hilfreich sein.
Zudem können Sie mit der Absolvierung von Zertifikatsstudiengängen im Sozialbereich zu Themen wie etwa Schuldnerberatung, Case Management, Soziale Medienbildung, Sozialmanagement, Kinder- und Jugendschutz oder als Sozialtrainer spezifisches Zusatzwissen in einem überschaubaren Zeitraum erwerben.
FAZIT:
Das Fernstudium Sozialpädagogik / Soziale Arbeit ist zur Verbesserung Ihrer beruflichen Chancen besonders geeignet und bietet im Hinblick auf die gerade aufgezeigten Probleme im sozialen Bereich vom Sozialarbeiter / Sozialpädagogen über die Führungskraft in Einrichtungen bis zur wissenschaftlichen Begleitung von Themen und Projekten sehr anspruchsvolle Einsatzmöglichkeiten, wenn auch nicht immer und sofort in Ihrem Wunsch-Arbeitsfeld.