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Inklusion und Schule – gleichberechtigte Partnerschaft von Pädagogik und Sozialer Arbeit?

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Fast jeder dritte Schüler mit Behinderung oder sozialer Beeinträchtigung besucht mittlerweile eine Regelschule – Inklusion ist in den Schulen angekommen, allerdings bisher deutlich mehr in Grundschulen als in Realschulen und Gymnasien.

Schulen aller Schulformen stehen derzeitig vor der Herausforderung und dem politischen Druck, sich im Rahmen des Inklusionsprozesses neu zu orientieren und (visionär) weiterzuentwickeln. Während klar scheint, dass inklusive Schulen Zugangsbarrieren, soziale Benachteiligungen und Diskriminierung abbauen sowie Partizipation und Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen ermöglichen, wurde die Rolle der Sozialen Arbeit (Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit) in der alltagspraktischen Umsetzung bislang nur am Rand beleuchtet.

Der Inklusionsbegriff wird ohnehin häufig zu eng gefasst und oft nur auf Menschen mit Behinderungen bezogen. Inklusion steht aber auch für die gesellschaftliche Bereicherung durch Heterogenität (Unterschiedlichkeit) und Vielfalt. Damit entstehen mit der Einführung integrativer Konzepte in den Schulbereich auch Schnittpunkte zwischen der Heil- und Sonderpädagogik sowie der Jugendsozialarbeit.

Übrigens: Inklusion ist nicht gleich Integration. Menschen mit Behinderung(en) müssen sich nicht verändern und in bereits bestehende Gefüge integriert werden. Vielmehr ist die Schaffung von Strukturen notwendig, dass nicht nur Menschen mit Behinderung(en), sondern alle Mitglieder der Gesellschaft ihr Recht auf Chancengleichheit, Selbstbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe auch wirklich einlösen können.

Zauberwort Inklusion – Chancen, Grenzen und Befindlichkeiten

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Mit der seit 2008 in Deutschland rechtskräftigen UN-Behindertenrechtskonvention haben Menschen mit Behinderung ein offiziell festgeschriebenes Recht auf umfassende Teilhabe an der Gemeinschaft sowie Chancengleichheit, Selbstbestimmung und Barrierefreiheit.

Inklusion ermöglicht allen Menschen – unabhängig von ihrem Alter, Unterschieden, Vielfalt und Differenzierungen – die voll umfängliche Teilnahme an allen gesellschaftlichen Aktivitäten bzw. Bereichen (z. B. Schule, Jugendhilfe, Ausbildung, Arbeitsmarkt, Leben) und damit ein Gefühl der Zugehörigkeit. Wir verbinden damit auch Begriffe wie optimale Förderung, Pädagogik der Vielfalt, chancengleiches Lernen oder inklusive Pädagogik.

Inklusion bedeutet aber auch, dass sich Kinder, Jugendliche oder Erwachsene nicht (mehr) den Strukturen bzw. Anforderungen von Kindertagesstätten, Schulen oder Unternehmen anpassen, sondern das sich Einrichtungen den individuellen Bedürfnissen und der Aufnahme jedes Menschen öffnen und damit jedem ermöglichen, ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein.

Inklusion steht jedoch an vielen Stellen erst am Anfang, und wir tun uns schwer damit. Warum?