Archiv für Februar 2015

Zwischen Ökonomisierung und Anspruchsniveau – Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit

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Professionelles Qualitätsmanagement ist heute nicht mehr nur Baustein, sondern Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg. Optimierte Betriebsabläufe, effektive Produktionsprozesse, Standards und positive Kosten-Nutzen-Bilanzen sind aber nicht mehr nur in produzierenden Unternehmen üblich, sondern auch die Soziale Arbeit wird heute mehr denn je unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet. So umfasst das Qualitätsmanagement in der Sozialen Arbeit neben der optimalen Erbringung sozialer Dienstleistungen alle organisatorisch notwendigen Maßnahmen zur Qualitätsoptimierung von Abläufen oder Leistungen unter Berücksichtigung von Berufsethik und fachlichen Ansprüchen, aber eben auch von Kostenträgern, Politik und Klienten.

Qualitätsmanagement richtet sich sowohl nach innen (z. B. Arbeitsbedingungen, Fachkräftepotenzial, Motivation) als auch nach außen (z. B. zu ergreifende Maßnahmen, Strategien, Hilfeangebote, Klientenberatung, Therapien, Hilfen zur Erziehung, Zielplanung).

Dennoch scheiden sich bei der Qualitätsdiskussion in der Sozialen Arbeit die Geister. Zählen Lernfortschritte, individuelle Entwicklungsprozesse und die Fähigkeit zur eigenständigen Lebensbewältigung schon als Erfolg? Bestimmt Effizienz und Effektivität das Ergebnis? Sind kurzfristig erreichte Ziele höher zu bewerten als Nachhaltigkeit? Ist eine Drogentherapie ein Erfolg, wenn anschließend kein selbstbestimmtes Leben möglich ist?