Archiv für August 2015

Wenn Fachkräfte fehlen – Langzeitarbeitslose als Helfer in Kindertagesstätten?

Logo News

Bei den Kindergarten- und Krippenplätzen herrscht ebenso akute Knappheit wie bei geeigneten Fachkräften. Diese neben dem Erzieher-Streik höchst öffentlichkeitswirksamen Dauerbrennerthemen führten bereits zu Projektideen wie „Mehr Männer in Kitas“ oder „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas„.

bildung

Während in Bayern bereits 2011 arbeitslose Lehrer als Kinderpfleger eingestellt und nach einem halben Jahr Weiterbildung den Erzieher-Status erlangen konnten, hat 2012 auch die Bundesagentur für Arbeit mit ihrem Plan für Schlagzeilen gesorgt, 5.000 Hartz-IV-Empfänger zu Erziehern umzuschulen.

Während viele nicht nur die Sinnhaftigkeit solcher Vorhaben bezweifeln, ist auch die Finanzierung derartiger Umschulungen meist problematisch. Die Bundesarbeitsagentur darf nur 2-jährige Umschulungen finanzieren, wohingegen die Ausbildung zum Erzieher in Vollzeit in Abhängigkeit von Bundesland und Ausbildungsträger zwischen 2 und 4 Jahren dauert.

Nach Abschluss der Umschulung stehen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt dann besonders gut, wenn die Bewerber Vollzeit arbeiten können, da in diesem Bereich bereits viele Beschäftigte mit reduzierter Stundenanzahl tätig sind.

Die Entscheidung für den Erzieherberuf steht und fällt allerdings nicht mit der derzeitigen Personalknappheit und den ausgezeichneten Chancen für Berufseinstieg oder einer festen Stelle. Eine zentrale Rolle spielt die persönliche Eignung (Grundvoraussetzungen) und die individuelle Motivation, um eine Erzieherausbildung erfolgreich zu absolvieren, den Beruf engagiert auszuüben sowie eigene Stärken und Visionen einzubringen.